Glasionomere

Glasionomere als Mittel zur optimalen Zahnfüllung

Glasionomere dienen in der Zahnheilkunde als Füllungsmaterial, obwohl sie dort nur eingeschränkt einsetzbar sind. Anwendung finden Glasionomere hauptsächlich zur Befestigung von Kronen und Brücken und als Unterfüllungsmaterial. In den 1970er Jahren wurden Glasionomere eingeführt und über mehrere Jahre hinweg immer wieder modifiziert. Sie setzen sich zusammen aus einem Gemisch aus Carbonsäure, organischen Füllkörpern und destilliertem Wasser. Ausgehärtet werden sie durch die Säure-Basen-Reaktion.

Vorteile gegenüber anderen Füllungsmaterialien

Glasionomere bieten einige Vorteile. Sie überzeugen durch ihre gute Biokompatibilität, sodass sie auch für Patient:innen verträglich sind, die normalerweise allergisch auf bestimmte Kunststoffe reagieren. Zusätzlich erlangen sie durch ihre Fluoridabgabe eine kariesprotektive Wirkung. Bindet der Glasionomer nach der Applikation in die Kavität ab, bilden sich chemische Bindungen zwischen dem Material der Füllung und dem Dentin oder dem Zahnschmelz. Bei keinem anderen Füllungsmaterial ist das der Fall. Sie sind selbstadhäsiv.

Außerdem überzeugen sie durch ihre Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit. Des Weiteren besitzen sie einen geringen Schrumpf und einen zahnähnlichen Ausdehnungskoeffizienten. Aufgrund ihrer schnellen, leichten und wenig technikintensiven Anwendung sind Glasionomere beliebte und bewährte Füllungsmaterialien, ohne dabei fehleranfällig zu sein.

In meinem Shop findest du eine große Auswahl an verschiedenen Produktarten des Glasionomer-Füllungsmaterials in Form von:

• Pulver und Flüssigkeit

• Kapseln

• Pasten

Einsatz der Glasionomerzemente

Aufgrund der begrenzten Lebensdauer sind Glasionomerzemente nicht als ständiges Füllungsmaterial geeignet. Sie zeigen außerdem deutliche Nachteile im Vergleich zu Kunststofffüllungen auf, da sie eine geringe Bruch- und Biegefestigkeit aufweisen. Umso besser finden sie aber Anwendung bei Milchzahnfüllungen und bei semipermanenten Füllungen der Kavitäten der Klasse I, II und V. Zum Einsatz kommen sie ebenfalls bei Zahnkronen und Brücken als Fixierungsmöglichkeit, aber auch als Unterfüllungsmaterial. Teilweise werden sie auch zur Versiegelung von Fissuren gegen Fissurenkaries eingesetzt.

Schnellabbindende und sofort stopfbare Glasionomerzemente stellt VOCO in patentierten Applikationskapseln her, die der Direktapplikation dienen. Für einen schnelleren Behandlungsablauf sorgt die Quick-Variante des VOCO Ionofil Molar. Grund dafür ist ihre verkürzte Verarbeitungs- und Abbindezeit.

3M bietet mit dem Ketac™ Cem Plus Automix einen kunststoffmodifizierten Glasionomer-Befestigungszement. Dieses Produkt ist selbsthärtend und bietet eine langanhaltende Fluoridabgabe und eine starke Haftung. Außerdem ist dieser Glasionomer aufgrund der Automixspritze leicht in der Anwendung.

Das UltraCem™ von Ultradent Products zeichnet sich durch die flexible Struktur, die fließfähige Viskosität und die dünne Filmstärke aus. Außerdem überzeugt dieses Produkt mit der chemischen Haftung an der Zahnsubstanz und an Metallen, der verbesserten Randversiegelung und der nachhaltigen Fluorid-Freisetzung.

Entwicklung

Aufgrund der hervorragenden Biokompatibilität der Glasionomere haben sich diese bereits auf dem Markt behauptet. Die Zähne von den Kindern, die eine Glasionomerzement-Füllung haben, sind meist weniger von Karies befallen als bei Amalgamfüllungen. Aus der Kinderzahnheilkunde sind sie somit nicht mehr wegzudenken. Gründe dafür sind außerdem die schnelle Applikation und die komfortable Situation, dass keine aufwendige Konditionierung der Zahnhartsubstanzen notwendig ist.